✝️⛪🥚 KARFREITAG 🥚⛪✝️
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Wir gingen alle in die Irre wie Schafe,
ein jeder sah auf seinen Weg.
Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn.
Namenstage heute
Gladys (Claudia), Ragnar (Ragnachar), Ludolf, Berthold, Helmut (Helmstan, Helmod), Jonas und Barachisus
Gebet des Tages
Gedenke, Herr, der großen Taten,
die dein Erbarmen gewirkt hat.
Schütze und heilige deine Diener,
für die dein Sohn Jesus Christus
Kalenderblatt
Karfreitag
Ausgerechnet einen Gekreuzigten als den Gesalbten (Christus) Gottes verkünden? Für Paulus’
Lesung Evangelium
Er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen (Viertes Lied vom Gottesknecht)
Siehe, mein Knecht wird Erfolg
Kar- und Osterliturgie erklärt
Domvikar Msgr. Dr. Bernhard Kirchgessner, Leiter von Spectrum Kirche, Exerzitien- und Bildungshaus Passau-Mariahilf
mehrLiebe Angehörige unserer Pfarreiengemeinschaft,
sehr geehrte Besucher dieser Homepage,
liebe Mitchristen
es ist schon ein sonderbares Geschehen um das letzte Abendmahl!
Es scheint wie die „Scheidung der Geister“ zu sein: es ist nun unausweichlich die Stunde der Entscheidung für die Jünger gekommen!
Was hier geschieht, erinnert mich irgendwie an eine Stelle des Alten Testamentes. Da heißt es im Buch Deuteronomium: „Siehe, hiermit lege ich dir heute das Leben und das Glück, den Tod und das Unglück vor: (…) Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen.“ (Dtn 30, 15-20)
Jesus stellt heute bei diesem „Letzen Abendmahl“ seine Jünger vor die alles entscheidende Frage: „Wähle zwischen der Welt und mir! Wähle zwischen Tod und Leben!“
Wie die Jünger entscheiden, sehen wir an Judas Iskariot und an Petrus!
Judas, der sprichwörtlich gewordene Verräter, er hat sicher an die göttliche Macht Jesu geglaubt, weil er die Zeichen gesehen hatte, die Jesus mit dieser Macht vollbringt: Jesus hat den Blinden das Augenlicht, den Stummen die Sprache und sogar den Toten das Leben wieder gegeben! Jetzt soll dieser Jesus doch endlich diese Macht einsetzen für etwas viel Größeres: für die Befreiung des Volkes Israel aus der Unterdrückung der Römer! Und wirklich! In den Augen des Judas mussten doch die Szenarien sich gleichen: im Alten Bund feiert das von den Ägyptern geknechtete Volk Israel ein Mahl, isst es hastig und zieht dann, von Mose in der Kraft des HERRN geführt, in die verheißene Freiheit! Heute nun haben sie sich wieder zum Mahl versammelt, und heute soll Jesus – als neuer Mose – nun das Volk befreien und die verhassten Römer endlich aus dem Land jagen!
Allzu oft wird dem armen Judas die Summe von dreißig Silberlingen vorgeworfen, um welche er Jesus aus Habgier verraten hätte!
Dreißig Silberlinge heute für das Leben des Jesus von Nazareth und die Befreiung Israels aus der Römischen Knechtschaft!
Judas will Jesus nicht ans Kreuz hängen, vielmehr will er ihm das Messer an die Brust setzen: jetzt ist nicht mehr Zeit für schöne Worte von Liebe und Barmherzigkeit, jetzt ist die Stunde des Handelns und der Tat!
Judas missversteht die Macht Jesu als eine rein Politische, als rein Weltliche! Er begreift nicht, dass Jesus mit „Befreiung“ etwas ganz anderes, viel tiefer Greifendes versteht: die Befreiung aus Sünde und Tod!
Petrus dagegen beginnt an diesem Abend langsam zu begreifen: „Dann wasch mir auch die Hände und den Kopf!“, bittet er Jesus, als er das gewaltige Zeichen der Fußwaschung langsam zu begreifen beginnt!
Gleichsam als würde er jetzt damit bitten: „Herr, mach auch mein Handeln und mein Denken rein im Wasser deiner göttlichen Liebe!“
Petrus erkennt, dass es Jesus um ungleich mehr geht, als um ein politisches Staatsgebilde oder um eine nach Freiheit drängende unterjochte Römische Provinz!
Die Freiheit, die Reinheit, die Jesus geben will, bezieht sich auf:
• die Füße: Gehe ich auf den Wegen des Friedens? „Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Heil verheißt, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König!“ (Jes 52, 7)
• die Hände: Ein wunderbares Gebet lautet: „Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
• den Kopf: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR!“ (Jes 55:8-12) Herr, lass mich erkennen, dass Du Gedanken des Heils denkst! Dass deine Gedanken anders sind als die der Menschen!
Ja, so denkt Petrus jetzt: „Herr! Wasche reinige meine Wege, mein Handeln und mein Denken!“
Es ist wahrlich eine Nacht der Entscheidung!
Das Geheimnis dieser Nacht liegt heute wie damals im Begreifen dessen, was und wer Jesus wirklich ist!
Wie damals die Jünger, so stehen auch wir heute vor dieser grundlegenden Wahl: wer ist dieser Jesus?
Petrus hat die richtige Wahl getroffen!
Das verhinderte trotzdem nicht seine Angst und seine Verleugnung! Das ermöglichte aber seine Tränen der Reue!
Und bis hin zu seinem Tode, mit dem er in Rom seinen Glauben bezeugen und besiegeln wird, wird er an seiner Aussage festhalten: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ (Mt 16,16)
Ja: dieser Abend möchte uns vor die entscheidende Wahl stellen!
Gebe es Gott, dass wir die richtige Entscheidung treffen!
Eine besinnliche
Karwoche wünscht
Ihr
`Alfred Binder´, Pfr.
Pfarreiengemeinschaft Künzing, Wallerdorf, Forsthart
Pfarramt Künzing
St. Severin-Str. 6
94550 Künzing
Email: pfarramt.kuenzing@bistum-passau.de